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Volkssternwarte Würzburg e.V.


Mondfinsternis am 19. November 2021
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Gleich vorab die wichtigste Information:

Am 19. November werden wir in Unterfranken
KEINE Mondfinsternis
beobachten können!

Und: Das gilt völlig unabhängig davon, ob bedeckter Himmel herrscht oder es sternklar ist, und vor allem unabhängig davon, was andere von Ihnen benutzte Quellen Ihnen einreden wollen! Lesen Sie im Folgenden die Gründe!

Schlagzeile auf www.miss.at:
Am 19. November findet die längste partielle Mondfinsternis seit 600 Jahren statt. Selbst die NASA kündigt es als "sehr besonders" an.

Schlagzeile der Frankfurter Rundschau:
Nasa kündigt Himmelsspektakel an: „Längste Mondfinsternis des Jahrhunderts“ Am 19. November 2021 ist es wieder so weit: Der Schatten der Erde liegt exakt auf unserem Mond – und färbt ihn blutrot. Frankfurt – Am kommenden Freitag, den 19.11.2021, können wir eine Mondfinsternis am Himmelszelt beobachten.

Das lässt ein grandioses Schauspiel erwarten - ABER:

Ursache für den aktuellen Hype ist schlechte Recherche! Alle glauben zu wissen, dass eine Mondfinsternis nur nachts stattfinden kann - ohne das zu überprüfen! Manche wissen dann noch, dass eine Mondfinsternis nur bei Vollmond stattfinden kann, und vielleicht noch, dass der Vollmond aufgeht wenn die Sonne untergeht und untergeht, wenn die Sonne wieder aufgeht. Das ist tatsächlich auch so! Logischerweise liegt der Schatten, den die Erde wirft, und in den der Mond hineinläuft - was wir dann als Mondfinsternis sehen - der Sonne am Himmel exakt gegenüber, ist also ausschließlich dann zu sehen, wenn die Sonne eben nicht am Himmel steht.

Die exakte Uhrzeit, wann der Mond diese Stelle passiert, schert sich aber nicht um Tag und Nacht, da die Umlaufzeit des Mondes im Mittel 29 Tage 12 Stunden 44 Minuten von Vollmond zu Vollmond braucht, mit Schwankung von 29 Tagen 6,5 Stunden bis 29 Tage 20 Stunden.

Eine Finsternis kann also zu jeder beliebigen Uhrzeit stattfinden, auch wenn der Mond bei uns gerade nicht sichtbar ist - dann halt woanders!

Bei dieser Finsternis geht der Mond bei uns eine dreiviertel Stunde VOR BEGINN DER FINSTERNIS bereits unter!!!

Achtung:
KEINE Sternwartenführung am 19. November
Sternwarte geschlossen!



Die Daten der Mondfinsternis vom 19. November

Mondfinsternis am 19. November 2021

Zum ersten ist die Mondfinsternis keine "totale Mondfinsternis" - es handelt sich um eine partielle Finsternis, bei der der Mond nicht zu 100%, sondern in diesem Fall nur zu 97% in den Erdschatten eintritt. Am unteren Mondrand bleibt also ein kleiner Saum, der noch bis zu 3% Sonnenlicht abbekommt. Letztlich ist das für uns aber völlig unwesentlich - entscheidend ist nämlich der Zeitraum, in dem die Finsternis stattfindet!

Schon oben liest man: "greatest Eclipse: 09:03 UT", also größte Verfinsterung um 10:03 MEZ!

Das entspricht in der Grafik oben der mittleren Mondposition, wo er in orange eingezeichnet ist! Und wie sieht's bei uns mit der Sichtbarkeit des Mondes aus? Ein Blick auf eine der Wetterseiten mit eingegebenem Standort Würzburg zeigt:

Mond: Auf- und Untergang

Das muss man erstmal interpretieren: Der Mond geht um 16:34 Uhr auf und um 07:36 Uhr unter? Ja, aber umgekehrt! Wenn der Tag beginnt (00:00 Uhr) steht der Mond am Himmel und geht um 07:36 Uhr unter, ist dann tagsüber nicht sichtbar, geht um 16:34 Uhr wieder auf und ist die restliche Nacht über sichtbar.


Wichtig also: Der Mond geht am Morgen des 19. November bereits um 07:36 Uhr unter!

Eintritt in den Halbschatten
Phase P1
07:03 MEZ
Eintritt in den Kernschatten
Phase U1
08:19 MEZ
Maximale Verfinsterung (97%)
Greatest
10:03 MEZ
Austritt aus dem Kernschatten
Phase U4
11:47 MEZ
Austritt aus dem Halbschatten
Phase P4
13:04 MEZ

Der Mond geht also bei uns bereits unter, lange bevor er überhaupt in den Kernschattenbereich kommt!

Die etwa 35% Lichtabschwächung am linken oberen Mondrand, die durch den Eintritt in den Halbschatten zu diesem Zeitpunkt da sind, kann man beim besten Willen nicht erkennen, da die sichtbaren Monddetails (Krater etc.) bereits etwa 50% Helligkeitskontrast aufweisen und durch den Horizontdunst eine zusätzliche starke Lichtabschwächung hinzukommt. Die Sichtbarkeit wird in Deutschland nach Nordwesten hin besser; auf der Insel Borkum oder in Emden geht der Mond erst ganz kurz vor dem Eintritt in den Kernschatten unter, dort wäre also bei klarer Horizontsicht eine Dunkelfärbung links oben am Mondrand zu erkennen - aber auch kein "Blutmond".

Die Finsternis in ihrer ganzen Länge kann nur von Nordamerika* aus beobachtet werden:


Sichtbarkeit der Finsternis vom 19.11.2021

* Ja, und von Mexiko sowie Grönland, Nowaja Semlja und dem nordöstlichen Teil Sibiriens,
und mit kleinen Einschränkungen von Mittelamerika, Hokkaido und der Nordinsel Neuseelands aus!


Achtung:
KEINE Sternwartenführung am 19. November
Sternwarte geschlossen!


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Copyright © 2021 by Volkssternwarte Würzburg e.V. Zuletzt geändert von Josef Laufer  17.11.2021  14:00